INNA ZAGRAJEWSKI
GEDICHTE
Die Frühling
Der Schmetterling – über’m Schnee:
Über Lang’weile – Schnelle,
Über der Blau – das Gelbe,
Über dem Dunkel – das Helle.
Der Schmetterling – über’m Schnee,
Leichtsinninge – über Schwerem,
Über dem Blinden – Sehend
Die Freude – über dem Weh!
Russische Matrjoschka
Blatt auf Blatt...
Wie der gespannte Kohlkopf,
Matrjoschki – in einer – zusammen fünf:
Die Gesichter sind gleich,
Die Tücher – auch,
Jede hat Hände auf dem Bauch.
“Sie stellen sich in die Reihe:
Bewundert uns – bitte sehr!”
Lackiert sind sie alle?
Aber innen – leer.
Nur eine Matrjoshka, die am kleinsten ist,
Ist wie ein Kohlstengel,
Nicht leer, sondern fest..
Obwohl diese letzte “Matrjoshka” heiβt,
Ist sie das Holzherzchen
Für alle – eins.
Der Igel
Ich bringe euch zum Lachen,
Mein Rücken ist voll Stacheln,
Streng ist mein Angesicht,
Doch steche ich mich nicht.
Warum?
Oh, sehr einfach:
Ich bin aus Stoff gemacht!
Der Löwenzahn
Leichte Blasen, Seifenblasen!
Sie sind alle – in der Runde.
Das sind Löwenzähne – Blumen,
Blast sie an – sind sie verschwunden!
Der Rauch
Bald ist er gerade – auch,
Bald dreht er sich im Kreis,
Gebunden an seinem Ort,
Ist er gleichzeitig frei,
Berauscht er – nicht vom Wein,
Geräuschvoll mit keinem Wort,
Er will ganz besonders sein,
Obwohl er beim Feür wohnt.
Die Forelle
Die silberschimmernde Forelle
Braucht – die schäumende Welle,
Flüsse – schnell,
Die Bäche – grell,
Da spielt sie
Und plätschert gern!
Das Veilchen
Die Knospe schiebt ihre Kappe weg,
Etwas zur Seite, anders – seitwärts,
Die lila Augen
Hat sie geöffnet...
“Grüβ Dich Gott, Sommer!” –
Sagt das kleine Blümchen.