ZU DER HAUPTSEITE

 

 

INNA ZAGRAJEWSKI

 

“Für Heldenmut, für Taten und die Ehre!”

(Die Hochzeit über’m Fluß)

Die Phantasie zum Thema “Die Lanshuter Hochzeit”

 

Aus dem Buch “Für Heldenmut, für Taten und die Ehre!”, Dingolfing, 2003

Die Autorin dankt Fr.V.Reimers und Hr.H.Wälischmiller für ihre Hilfe bei der Entstehung dieses Buches.

 

Gewidmet 100 Jahre “Landshuter Hochzeit”

 

Dieses Poem ist dem berühmten historischen Spiel “Landshuter Hochzeit 1475” gewidmet. Bei der “Landshuter Hochzeit” wird die Hochzeit der Polnischen Königstochter Hedwig1 und dem bayrischen Herzogssohn Georg vorgestellt.

Aber... Je prächter die Hochzeit ist, desto kümmerlicher ist...

Im Herbst des 1475 brach die achtzehnjährige Braut mit großer Begleitung von Krakau aus nach Landshut auf (“Brautzug”). Aus den Fenstern der Häuser schauten die Leute... Tanz und Spiel an. Beim Festzug jubelten sie der Braut zu. Auf der Festwiese sahen die Leute den Ritter beim Turnier. Bis jetzt gibt es den Fluß, die Isar, die Grieser Wiese an seinem Ufer, die majestätische Kirche St. Martin, auch die Burg Trausnitz, wo wie man meint, die Braut leben sollte, nur die Braut, nicht “Braut und Bräutigam”, weil der Bräutigam schnell seine Braut verlassen hat, so schnell, fast sofort nach den hochzeitlichen Zeremonien (ihn haben wahrscheinlich des Kriegs Trompeten gerufen!)... Seit dieser Zeit besuchte er sie sehr selten. Und so war es, – am ihrem ganzen Eheleben. Die königliche Hochzeit ist keine die der Leuten, sondern die Hochzeit der Staate. Obwohl, man sagt, Herzog Georg hat die Braut durch ihr “Bildnis” kennengelernt, er hat sie “gewählt”, genau wie wir heute einander wählen.

In diesem Sinn,

“Wann war es –

egal –

O Gottes

Will !

Gestern und heute –

Ist gleiches Spiel!”

Alles übriges im Poem – die Briefe, die Dünne der Gefühle, sogar der Streit und die Ursache der Streitereien – sind die Phantasie der Autorin.

 

Eintritt

Sie kam

aus den weiten

Weiten,

Aus dem Osten,

aus Krakow2,

(Als ob aus den and’ren

Zeiten)

Als sie in unserer Stadt

sich trafen.

Sie –

voller Freude,

leicht, beweglich,

Uhd Er –

uralten Sphinxen

ähnlich.

(Sie fürchtet’ sich,

Als solchen Ritter

gesehen

hatte:

Statt des Gesichts –

der Helm,

die Laten3

Oh, rett sie Gott!

Es war Theater,

Es war nicht wahrlich,

sondern schön,

‘s war voller Leute, –

aber leer,

Es war die Nacht...

Sie war Tags heller...

SIE. Uhter Ihrem Helm,

mein Ritter,

Sehe ich Ihre

Augen.

ER. Nehmen Sie die Rosen,

Dame,

Rote,

wie die Flamme.

SIE. Ach, Sie sind

Aus Märchen

Ritter,

Ohne Rosen –

Blumen,

Aber –

dank’:

Sind Ihre Worte

Süß für meine

Ohren...

_____________

Oh, wie nett war

der Tag,

Als ob die Hochzeit

Unsere Hochzeit

war:

Der Zug,

der Gesang,

Aber, leider,

nicht lang’,

Nur die Wochen

ein Paar!

“…Du sagst mir,

dass ich duster

bin,

Du lächst,

du fragst

und wieder, wieder.

Du willst mich

viel Mal sagen zwingen:

“Ich liebe dich,

ich lieb’, ich lieb’...”

Dein’ Polen-Stimme

ist so zart,

Die höre ich

und irmmer näher,

Ich aber kam

aus and’rem Land,

Wo Leute kalt sind,

ähnlich Schnee.

Dein’ Walzer...

Sie sind

nicht für mich:

Ihr’ leichte Klänge,

duftig’ Wolken...

Sie sind für mich –

– nur schönes Bild,

Das durch das Leben

gehen wollte.

Dsin’ glänzend’ Welt,

die ich vergaß,

Ist ähnlich

weggefolg’nen Tagen,

Die ich

in voller Schnee-Nacht,

Auf ein Mal

getötet

habe!”

Es war ein Blatt

aus dem Brief,

Den er längst schon

weggehend, schickt’…

 

Teil I

Der Gott verheiratet

die Polen Schöne,

Der Gott des Kriegs” –

die gleich einer

Sonne!

_____________

Laß nicht die Welle

im Meer verschwinden…

In deinen Augen

laß mich doch

irren,

Laß mich in deinem Herzen

ertrinken,

IJm deine Liebe

nicht zu verlieren...

(Das Lied)

Wuchtig und langsam

Schwammen die Flaggen

Aus dem Norden,

aus dem Süden

Heute kreuzten sie sich

zusammen,

Als Zeichen

Der Freundschaft

und auch des Friedens.

Also: Hallo

aus hunderten Hälsen.

Ein tief,

wie der Bär war,

Zweit’ hoch war

wie’s Hähnchen.

Die Leute...

Die Pferde...

Die Trommel, die Blumen…

Es schütteln sich

Münzen

Für laufend’

Kinder.

Von hinten und vorn,

wie die Wolken, wie Wellen,

Flog des Glockens Klang

aus der blauen Helle.

ER. Du, hab kein’ Kummer,

Ich liebe

dich,

Hab keinen Zweifel,

Hab nur den Glaub’n.

Ich liebe dich,

Du liebst mich auch,

Es ist kein’ Fragen...

Aber – es reicht!

Wie kann ich

noch sagen?

So, vielleicht…

“Wie der Nacht Himmel

wechselt Farb’

Wegen den großen, großen

Wolken,

So Herz –

mit kommenden

Gewitter –

Den Rhythmus

wechselt

und auch den Atem.

Dann – das Blut strebt

zu deinen Wangen,

Glücks Tränen

kommen in die Brust,

Die Liebe

ahnend...”

…Die Sonne schien

Wie Zähne

und Augen.

Durch’ die riesig’ Wiese

Rollt’ Wogen

der Isar,

Und floßen Fässer

mit Bier und Wein...

Du, junge Polin,

bist jetzt

nicht allein!”

 

Die Abschweifung Uber Liebe”

 

‘s gibt die Zeiten

auch die Tage,

Dann jagt ins Herz

der Schneewind.

Nun rettet nicht

die zärtlich’

Stimme,

Der Arbeit Stunden

helfen nicht.

Wie fürchterlicher

wilder Vogel,

Fliegst du,

Gefühl,

Und das Herz

blüht.

Mit Leidenschaften

und mit Kummer

Kommt Lieb’

wahnsinnig und verrückt’.

Ein halb des Himmels –

hat die Wolken,

Sonst hat die Tiefe –

die Stummheit…

Und deine Seele,

stolz vorher,

Wird jetzt – du fühlst

ganz and’re

sein.

Ganz dunkel, duster,

ohne Atem

Du lebst jetzt schon

(nicht lebend sogar).

Und ‘s ist nur ihr,

nur ihr

gehorsam

Das Herz, das kalt

und einsam war...

 

Der erste Brief

 

“Fur Heldenmut,

für Taten

und die Ehre

War ich geboren –

meinem Vater und Land.

Jetzt aber bin ich hier,

Ich kam aus meiner Ferne,

Uhd biete Ihnen an,

Den Ring und auch die Hand.

Ich kann nicht Ihnen

nur das Glück

versprechen,

Aber Ihr lächeln,

Ihre Augen auch...

Ich sehe sie

vor mir

in meinen Nächten,

Von mir vergesse ich

daneben Ihren

Beinen!”

 

…Danach – wie Vogel,

wieder

Flogen

Briefe

“Hier ist

der Krieg,

Ich bin noch

weit

Mein Pferd mit Flecken

Strebt nach –

wart’ –

Voll Hoffnung

auf’s Glück

für beid’…

Für unsere Hochzeit –

ein’ Woche,

zehn Tag’ – eben

(Dabei soll man Erholung

Pferden

geben...)

Ich sehe, daß Sie

weinen,

Oh, junge Polin…”

…Von gelber Farbe –

Köpfe...

Hose...

Der Riken Wald..

Das Lied aus Weit’:

“Viel Glück,

viel Glück’.”

…Die Blumen –

Rosen...

“Jadwiga!”

“Ilse!”,

Flog

über Isar;

“Viel Glück,

Viel Glück –

für beid’!”

Geht Patronesse,

angekleidet

mit Samten,

Geht Cast,

Er ist auch – in Samt

und Seid’…

Trompete

blasen,

Blitzen

die Wappen,

Der mächtig’ Ritter:

Das Pferd

mit Panzer,

Die Beine –

Säulen,

Die Körper –

Eisen...

Abrupt –

eines stolpert’…

Was dieses

bedeutet?

Wahrsage,

Zigeunerin,

Was sind

die Zeichen?

            _____________

 

Ja, ‘s gibt einen Blick

Zwischen Liebe

und Kummer,

Nur Blick zwischen Trennung

und Freundschaft,

Genau so – zwischen Lachen

und Weinen...

Aber – weiter, weiter

Geht die Hochzeit:

Die Flagge –

hoch’ Flamme,

Die Kirchen –

noch höher,

Daß alle so deutlicher

sie sehen

können...

Die Musik...

Der Gong...

Kommt das Spiel:

“Wer ist stärker?”

Turnier:

Wald der Piken,

Auf Pferden –

die Kämpfer.

Es gibt in den Herzen –

Kein’ Schwäch’,

kein Mitleid!

“Oh, schneller,

du, Ritter” –

“Sei mutig,

du, Ritter” –

‘s gibt hier

kein’ Toten,

Denn ist’s die Hochzeit!

 

Das Lied von den drei Schwarzen Ritter

 

Drei schwarze Ritter,

hejahoh,

Die reiten durch roten Sand.

Sie reiten durch den Sand der Heiden,

hejahoh,

Aber sie haben keine Herzen mehr

Heijoh, hejahoh...

Sie befreien eine weiße

Jungfrau

Aus dem Kerker der wilden Nacht.

Sie führt die Ritter zur heiligen Stadt...

Und alle zusammen,

wie ein Chor:

“Heijoh, heijoh”, – und

“Heijahoh!”

...Abrupt –

der Komet!

Es ist rot,

ob er blutet.

Nicht hoch, fast daneben,

Und was es

bedeutet?

 

Die Abschweifung Uber den Komet”

 

Du drohst uns

mit den letzten Stunden,

Du, aus der Leere

der Stern!

Trotzdem...

Mit schönen Rosen-Blumen

Verschönern sich

die Mädchen

gern.

Unter den Strahlen

geht’ der König,

Läuft ein Kind,

der Ritter reit’t

Uhd lächeln wunderschöne

Frauen...

Oh, jede ist –

die selbe Schönheit!

Aus dem Weltall

trägst du Kerzen

Über der Stadt

und Ehegang,

Unter dein’ Drohung

lauten Klängen

Von Blasen, Orgel

und Gesang.

Und wir,

die Köpf’ nach oben

hebend,

Sehend dich, noch

fliegend’

in der Fern,

Durch Lüft

und Leer

in himmlisch’ Länder,

Durch Nacht, durch Finster

fliegen würden...

Ähnlich den Flügel Vögel –

– Schwärm.

Droh’ uns,

droh’ doch

Mit letzter Stunde,

Du, Stern

aus dem Himmel

Blau,

Sogar der Tod

kann nichts entscheiden,

Bis herrscht

über der Welt

der Traum...

Drum’ du: mit einem Kranz

aus Blumen,

Du, einfach sitzend’

auf der Erd’...

Sag allen so –

und ohne Kummer –

Das Leben –

blüht!

die Hochzeit lebt!”

 

Teil II

 

...Frag’ nicht,

wer dieses wollt’?

Der Kleinigkeiten

Gott,

Gott

ewiger Verbrennung

Der Liebe

und der Trennung...

 

Symbole der Kränze

 

Der Kranz an der Tür –

gegen das Leid...

Auf den Zöpfen –

fur die Schönheit,

Als Zeichen

der Stolz –

Auf Sträußen

mit Blumen...

Glänz’nd’ Kranz,

wie die Krone,

Wie Nimbus,

sehend oben...

Wie Schatten auf Wangen,

(Die von Augenwimpern

über den Augen,

bewunder’nd,

sich hoben).

Oh, Wunder

der Freundschaft!

Uhd selb’ Kranz –

ist’s Wunder,

Voller Bedeutungen

und viele farbig’...

Und alles,

was hier sich bewegt, fliegt

und blähet,

Legt sich unter Füße

der polnischen

Braut.

– Oh, der Schuhmeister, –

Du bist

der Gott:

Langschnabel’ Schuhe...

Sind sehr – sehr

nett!

Besonders

in denen der Knabe

geht,

Sind wirklich

lustig..!

–Allo,

du, Landsknecht,

Wirsprechen

zusammen:

König und Bauer –

Und auch zu antworten

hat jeder Recht.

Ihr, die Freundinnen –

an Gürtel die Rosen –

Fühlt ihr

zur Polin die Freundschaft?

Nein!

Es bedeutet nur:

ihr seid zusammen,

Nur sie, die Polin, ist ganz allein...

Auf alles,

was es zur Hochzeit,

gibt,

Was

geschah,

Oder was

erschien,

Durch Augenwimpern

dein Auge

sieht…

Es drückt das Herz:

SIE. Was hier

echte sind?

Sogar der Mond –

ob er ist echt?

Was ist es

denn:

die Flamme, die Asche?

…Dreiglocken Mitze

hat doch drei Eck’

Ich bin, wie die Puppe

auf dem Fasching. . .

Der Hofnarr.  Vergiss

den Kummer,

Ziehe an –

den Hut,

Die Schellen

klingen:

Der Lärm

ist gut!

“Hurra –

Ha–Ha!”

Der Lachen?

– der Hohn?

Des Esels Schvanz

Auf dem Kleid

des Narrn.

Des ist der Clown:

Sein Anzug ist

farbig,

Bis zu den Ohren –

Lächeln...

SIE. Sag, ist es

doch Echtes?

 

Die Abschweifung Über Narren”

 

Warum über Narren?

Weil sie wichtig

sind...

Weil dank ihnen Prosa

gar poetisch wird,

Weil alles,

was Bös’ ist,

Wird lustig sogar.

Auf’m Kopf stand

die Welt...

Es war wegen

der Narr’n,

Wo Narr ist, kein’ Lüge

lebt’:

Sein’ Zunge

ist lang,

‘s ist Mund –

bis zu den Ohren,

Bis zur Stirn –

sind Augen...

Du, Kwasimode,

...Ihr, russische

Narren,

Der Kauz Don Quichott’

und dein Knecht Santcho –

auch,

Prinz’s Hamlet

der Narr...

Und selbst Lear

auch Kauz...

Und jeder

hat eig’ne

Verschiedene

Farben...

Oh, Narr Stephans –

König

(Der getötet

wurde!)

Du bliebst ihm doch

treu

Uhd bist

mit ihm

gestorben...

(Erzählt nan über

and’ren Narrn,

Dass er das Gift getrunken hat,

Das Todesgift für seinen Herrn...

Es trank erster...

Also. . .

wieder wechselh sich

farbige

Stoffe.. . . .

…Die Flamme

der Fackel –

– es war doch echt!

Gaukler – vom Zirkus,

Der Fürst

mit den Knechten,

Das Pferd – neben’m Esel

(Sie gehen zusammen

Einer – größer

zweit’r kleiner).

Wer ist aber klüger?

Wer weiß es?

Die beide,

Und beide, natürlich

sind recht!

Das Lager...

...Zigeuner...

(‘s ist gar

töter Vogel

Mit Rosen

verschönert!)

...Der Trommel...

...Der Kamm...

Die junge Zigeunerin

setzt sich

ans Feuer

Auf dem Fell’,

wo man gar liegen

kann!

Der groß’ weiße Hund

Kam ihr in die Spur...

Des Tuchs rote Farbe

passt’ zu Ihren

Wangen...

Tanzt’ Marionette

auf ihrer Hand.

…Der alte

Zigeuner:

Sein Pelz hat

kein’ Ärmel...

Zur Höhe der Tribün’

Zu der hebend sich

Mondscheib’,

Mit dem

Bodenschnörkel

erreicht’ er

die Ferne...

Das Lied

ist genau

wie sprechende

Klänge:

‘s ist Wort gleich

der Note,

Voll Sinn auch Leid.

…Die schöne Zigeunerin

(Lilo – ihr’ Name)

Ging aus dem Zelt

zu den wartetenden Armen.

Sie trägt

Kringel-Brezen,

Den warm’

Leberkäse,

Geräucherten Lachs

nachdem Feuer

und Flamme.

 

Die Abschweifung über die Ziegeuner

 

Zigeuner – sie kamen

aus anderen Welten

Mit and’ren Leiden,

Mit and’ren Liedern

Aber–

hört ihr?

Sie–

zusammen mit allen! –

schreien “Hallo”...

danach wieder... und wieder.

‘s ist’s Lied der Zigeuner

uralt’s

wunderschones...

Jetzt wieder:

“Hallo!”

Danach wieder –

das Lied...

Auf ewige Zeiten,

seit vielen Jahrhundert’

Bleibt es unvergesslich

und für alle

lieb!

…Dreht sich

sphärisch’ Schale,

Symbol

Daseinsschale...

Drehten sich

oben Kinder,

Als ob sie’s

Rad

wäre...

Die Schale dreht’ sich

Und es ist nichts

erschienen...

Nur schrien die Kinder,

Die drehten sich,

wiegend...

 

“Das Kind”

 

Das Kind...

es wird...

Es war

vorausgesagt

Lange hervor,

als es geboren

ist.

Es trotzdem gibt

Im Blühen

schönen Augen,

In Schritten der Männer,

gehend’ durch

die Wiese.

Im Wald

der Stangen,

Waffen,

Arbalet4,

In Harnischzeichen der Panzer,

Im Pferd

– in Hundert Pud5,

Gehend entlang dem Fluß,

Im Ritter, der auf dem Pferde

reit’t...

Hallo” –

Es lebe die Hochzeit!”

– und – Schluß!

Wir schauten

lange,

Wie die Flaggen

flogen –

Von uralten

Zeiten

In unsere

Heute...

Wir sind jetzt

ganz

andere,

Aber zusamnen

Mit diesen Rittern,

Königen,

Damen,

Solch’ Kleider

anziehend,

Die sie

damals

trugen,

Konnt’n fühlen,

Was sie für uns

mitteilen

wollten...

Uhd deshalb –

egal,

Wann es war:

Gottes Will!

‘s ist Gestern und

Heute –

Das gleiche

Spiel...

SIE (singt):

– Neben einem Haus

steht ein leerer Strauch,

Über’m Zaun hört man

Violinen Laut,

Zu der Erde strebt

der Wasserfall

aus “Kern”,

Die, wie schöne Sterne,

auf Pfauenschwanz

sich kleben.

Mit dem Blut ist mein Lied

voll der Trauben Licht.

Uhd mein Weg

ist der Weg

Mit dem Blut – o weh!

Mit dem Blut man

den Frühling verliert,

Gibt’s kein Blatt,

der auf’m Strauch

jetzt hängt...

Trauben Kranz kommt

von dir zu mir,

Mit dem Blut ist

auch mein Herz.

– Wer bringt mir

Lieb:

Der Schütze

mit dem Pfeil,

Der Musiker

mit’m Lied?

Sonst –

wer verletzt auch

mich?

Ich weiß

es nicht,

Aber –

ich fühle ihn...

Er kommt schon

rein...

ER. Warun denn singst du

solches Lied?

Sing mal

über den Krieg,

den Sieg...

(singt)

Die Zeit wird

geprüft

Mit den Hufen

und Steinen.

Und der Fluß des Bluts

hat die Erde

erreicht.

Des Wermuts

Geschmack

Ist auf unseren

Mündern,

Wir sind rostig Blätter

auf den roten Eichen.

‘s ist der Pflug

nicht für uns

Auch die Ehre –

kein’ Ehre:

Wir sind rostig’ Blätter

Auf den roten

Eichen.

Bald Regen,

bald Wind –

Und war fallen

auf die Erde,

Wer weiß,

wessen Weg

Fallend wir

decken werden,

Auf unserem Rost

wessen Fuß

Tut sich

leicht?

Laß die jungen

Bläser

Auf uns gehen

morgen,

Wir fliegen

nach oben,

Wir fliegen

nach oben –

Wir, rostigen Eichen

verwelkt’ Wohnlichkeit.

Wir bringen nur Kälte,

Wir fliegen in Nächte

Aufs geradewohl,

wie Stern’ –

in der Weit!

Ich hör’

über uns

Lärmen schon junger

bläser,

Ich sehe Gestirn. . .

Wer weiß,

wessen sie

sind?

Uhd die fremden Fahnen...

Sie rauschen oben.

Sie sind auch Fremde,

Wir kennen nicht

sie...

Ob Kalte,

ob Wind

Lauf’ nach Süden

nach Norden,

Streb’ doch durch

die Steppe,

Durch Kriege

zun Sieg

In der Spur der Waffen...

Die glänzen

durch Wolken,

In der Spur der Hufe

durch Wälder und Höhlen,

In der Spur des

Lied’s

Das in Feldern

versinkt!

War es Ursache

für die Trennung?

Natürlich – nein!

Nur Kleinigkeit...

Vielleicht gibt was,

das später geht...

Jetzt aber noch:

“’s leb’ die Hochzeit!”

...Das Pferd,

verkettet’

mit dem Panzer...

Fanfare...

Und noch jemand

reitet...

Und, wieder –

Los:

Sein Pferd...

Es stauchelt’,

Ganz zufällig?

Noch wieder –

Zeichen?

...Der Piken –

Wald,

Des Lieds –

Gesang,

Aus Hälsen –

Hallo” –

wie die Ausatmung!

Der Fakelträger

trägt die Flamm’,

Sie räuchert,

wie des Todes

Fackel.

‘s sind leer die Fässer mit

dem Wein…

Der Vater...

Er hat graues Haar...

Er ist der jungen Braut

Vater.

Genau neben dem Speis’saal

flackert das Feuer

fast nichts beleuchtend,

Turnier ist...

Es ist schon vorbei...

‘s ist Schmaus

für die Fürstenleute...

Die Funken flieg’n

weil sie frei sind,

Wie Schmetterling’,

mit Flügel fliegend’.

Es ist die Nacht...

Nur klingt ein Lied

Über die Hoffnung

und die Liebe.

 

Finale

 

Was noch?

Der Brief:

ein Paar die Blätter...

Aber nicht jetzt,

Sonst etwas

später...

“Ich weiß, dass

unter gleichen Sternen

Wir – du und ich–geboren sind,

Wir gingen durch die gleichen

Wege,

Die Träum’...

Uns beiden

logen sie.

Gleich so:

ganz zufällig’ zwei Wellen

Zusanmen jagen

durch Meers Wust’,

Obwohl sie bald

geteilt schon werden

Durch Stein’ des Fels, des Felsen Brust.

Und jeder mit gewöhnlich’

Kälte

Bringt jetzt

an die verschied’nen

Strände

Ohn’ Leid und Liebe

in die Fern’

Die Reden, ewig süßen,

netten,

Den Glanz, geborg’ner

gar nicht echter

Uhd das Liebkosen,

kalt und leer...”

 

Also –

Er und Sie –

Insgesamt

ein paar Tag!

Für die kurze Liebe

oder für die Hochzeit...

Jeder ver schön,

War er jung

und trotzdem,

Wie Schnee in Berg,

war kalt...

Genau wie jetzt,

in unseren Zeiten,

Voll Krieg und Sieg

und Einsamkeit.

Auch dies’ Hochzeit...

ich bin gewählt,

Als ob ich

Brautgästin

wäre!

Ich schrie, und sang und tanzte

gerne,

Un alles

zu verstehen selbst...

Und über’m Fluss

und Leuten Meer

Schläfrig in Reigen

flogen Sterne,

Und auch, drohend

aus der Fern’,

Der ganz gefährlich’

Wander-Stern”,

Nicht teilend, einzeln,

glänz’nd und reif

Mit einem großen – großen

Schweif...

 

Im Poem sind zusammen mit historischen Liedern auch Motiven aus der russischen klassischen Lyrik verwendet worden.

________________________________________________

1. Hedwig – Jadwiga (polen).

2. Krakow (polen) – Krakau.

3. Laten (polen) – der Harnisch.

4. Arbalet – die Armbrust.

5. Pud – das Gewicht 16 Kilo.

 

 

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