INNA ZAGRAJEWSKI
Die bienen
Aus dem Buch “Drei Poeme von Tieren und Menschen”.
Oh,
wie eng ist’s
Bienenhaus!
Frühling
kommt –
flieg, Biene,
raus,
von dem feuchten
noch
Flugloch
zu der
Sonne,
fliege doch!
Auf
der Sonnenseite wuchsen
Klee,
zärtlich’s Rosen-Sträußchen,
Löwenzähne
wurden fein!
Jeder
lud den Frühling
ein.
Auf
der schattigen
Lichtung
hob sich ganz heimlich
Maiglöckchen,
zwischen den Gräsern –
statt Veilchen,
sieht man Waldmeister,
blassrote.
Gelb wurden Blüten
der Weide.
Wo bist
du, Biene?
Flieg,
Kleine!
1.
Die
Flügelchen –
Glas Stückchen,
sie trägt
den gelben Gürtel,
und
trotzdem ...
Ihre Stimme
Verspricht
uns
wenig Güte ...
(Die Biene)
Jetzt
gegen die gewärmten
Strahlen,
Erwachten schläfrig’
Bienenzeilen
Schon viele Tage,
nicht ein Tag
tönt,
summt
die Bienenzeilenstadt:
‘s
ist sie bewegt,
bereit
–
zu fliegen ...
Abrupt
–
was
dunkelt
an dem Himmel?
Gewitter,
Schnee
mit dem
Regen!
Vergebens
warten Blumen
auf
Bienen
Und
der Mensch,
schaut in die Fern’:
,,Die Biene – fehlt,
Der Garten wird
leer!”
Der
Frühling,
der Reiz
des Zugwinds ...
Man soll noch tragen
Winterkleider,
danach –
und du bemerkst nicht
selbst –
hat Sträuß’
des Apfelbaums Zweige –
(Grade gestern sie war
ohne Blüten
gar,
und
wurde
weiß-rot
in dem Augenblick!)
Noch
kommt
zu dir, du, der Garten,
wart’!
der Sonnenstrahl
Und
die Biene –
– fliegt!
Hier
wohnt der Frühling
nicht so lange:
beschenkt
das Heim
und weg
so schnell.
Schon
raucht
duftend Blütenstaub,
,,der trock’ne Nebel”,
über’m
Feld.
‘s
ist warm ...
der Mai hat gute Laune,
die Morgen sind
klar,
still –
Nächte sind.
stehen in der Kühle
Himbeersträucher,
und Bienen doch
besuchen
sie.
In
einen Strauch fliegen sie gar nicht,
in
anderen
sie fliegen gern:
die grtünen Sterne
von Himbeeren
sind:
Einer – voll,
der andere – leer!
(Oh, ihr seid alle –
voll und leer –
Solch’ klein’
grüm’ Blümchen
von Himbeeren!)
Sonst
eine Linde –
–
gegenüber ...
Sie
steht, ,,begoßen”,
mit den ,,Blumen”.
Zu ihr
aus ihrem dunklen Eck’
fliegt
Biene,
die der Fruhling weckt...
Im
Bliitenstand
(passend nicht Himbeeren!)
Senkt sie ihr Riisselchen
ganz gerne,
hinein
steigend
mit den Bein'n,
hangt, singt
und trinkt den Nektar-Wein!
Das
Lied von der Biene
Den
Blütenstaub
bringt den Blumen
die Biene,
die lebendig’ Bürste ...
Gar nicht
umsonst
trinkt Biene
die duftenden ,,Nektare”!
Danach,
von einer hohen Blume
mit schwerem Bienenbeutel
fliegend,
bewahren wir
über dem Kopf
verwandt
dem Blümchen Nimbus-Duft.
So
uns’re lieben Schwestern
erkennen
Honigplätze ...
2.
Obwohl
mit den Rosen-Blättchen
die
Wespen die Betten,
decken,
für
Kleinen,
rollend als Kugel,
geben
sie Kornblumen
Futter,
Gebirt
in der Höhle –
das
Wespchen,
sonst
Bienchen –
in wächsernen Häuschen!
Hier
ist doch die Ecke
der Arbeit:
Die
Ammen ...
sie tragen Nahrung,
,,Erbauer”
ziehen Waben,
die Kinder –
den
Honig
saugen.
Schlummern
die Bienen –
,,Säcke”,
voll mit den süßen
Säften,
Mit den Sterzen
immer wach, bleibt,
die Wache
vor’m Flugloch.
Und
alle – Drohnen,
Königinmütter
in
duftender
süßer Hütte
retten
sich vor Sommer –
Hitze
durch
das Flügelfächern –
zittern.
Die
Bienen –
Von Ersten bis Letzten
wohnen
nach eig'nen Gesetzen,
aber der
Mensch
konnte lesen
Gesetze
des Bienenlebens:
Im
schwarzem Netz
mit
dem Schornstein
er
nimmt's Dach
weg:
ins
Haus
,,kommt rein”,
Er
zeidelt Rame
aus Bienenkorb –
sie
sind von duftend Honig
voll...
Es
gibt aus
Honig,
aus
Kornblumen,
aus Zypressen
,,Betrunken”
gar ...
Es
wird besoffen
nach
solchem süßen Getränk.
Sie, die
kleine, dünne
Biene.
mit
Millionen Händen
(in
Waben – den dunklen Zimmern)
schafft
dieses
Wunder der Erde!
Mit
ihrem so hellen
Reichtum
ist
der Imker
zufrieden.
Plötzlich
–
was für eine Störung
gibt’s
– auf der Writschaft
wieder?
Die
Bienen summen
so streng,
bedeutet
dieses:
,,Geh weg”,
neuer
Familie Schwarm
fliegt
aus
dem Bienenheim!
Der
golden’ Schneesturm –
– BienenSchwarm
Hob
sich
bis zum Himmel
gar! ...
Epilog
Es kommt
bald der Sommer
zum Ende,
die
süßen Bienenbeutel
arm werden.
An
der abgefallenen
Linde
sind
statt Blüten
kleine Kerne ...
‘s
wird’s Leben der Bienen
so schwierig,
dass
die strenge Wache
eben
unnötige
Drohnen
vertrieben,
um
ihnen den Honig
nicht
zu geben ...
Die
kalten Regen
sind
vorbei,
‘s
ist wieder trocken
auch warm.
Der
letzte Platz
mit’m Sonnenstrahl
summt
wieder mit
dem Bienenschwarm.
Im
Garten riecht
mit frischen “Rainet”,
Für
Kisten gibt’s
so wenig Händ.
Im
Feld – die Roggen
und Mais-Kern!
Himbeerstrauch
gibt
,,die Beere”.
Aus
Bienenstock trug man
das Wachs,
und
man räumt weg
das alt’ Flugbrett.
Jetzt
sieht man Waben,
wo
Honig strahlt,
beim
Flugloch –
Drohn’,
gefroren’ fast.
Kannst
Biene
in der Hand
zudrücken,
sie
rauscht nicht
gar mit dem Flügel.
‘s
ist’s Bienenheim gesperrt
für’n Winter,
er
wartet
auf neuen Frühling ...