ZU DER HAUPTSEITE

 

INNA ZAGRAJEWSKI

 

 

 

"Lass doch die fremde Sprach'

für mich die Hülle sein"*

 

 

 

Übertragungen aus russischen Pösie.

 

 

 

 

*Osip Mandelstam. Aus dem Gedicht "Zur deutschen Rede", 1932. Osip Mangelstam - ein bedeutender russischer Dichter. Er lebte von 1891 bis 1938 und starb in Magadan im Gefängnis.

 

 


Warum übersetzen wir russische Klassik?

 

Im Prinzip ist jede Übersetzung des Gedichts "geweiht": eine Sprache verträgt sich mit der anderen nicht. Sie findet für den pötischen Inhalt keine Worte, keine Klänge, kein Gefühl. Mit den akademischen Mitteln für Übersetzungen kann man nur einzelne Nuancen der Originale wiedergeben: den Gegenstand, die Laune, Philosophie des Autors. Aber es entsteht kein Gefühl der Ganzheit!

Am Beispiel der russischen Pösie wird deutlich: es gibt praktisch keinen Erfolg in den akademischen Übersetzungen.

Zum Glück gibt's auch noch eine andere Art der Übersetzung. Nämlich die "freiwillige", die pötische Übersetzung, "Übertragung", die mehr mit der Sprache, mit dem Gefühl, verbunden ist, als mit der fremden Grammatik und Konstruktion. Für diese Übertragungen diente uns nicht der Originaltext als Grundlage, sondern "die Erinnerung" an ihn. Es wird also nicht der genaü Wortlaut des Originals wiedergegeben. Es ist kein Zufall, dass alle grossen russischen Schriftsteller, die aus dem Deutschen oder Englischen übersetzten, sich etwas vom Text distanzierten, deshalb wird auch nicht "Göthe" übersetzt, sondern es wird "aus Göthe" übersetzt.

Es stellt sich aber noch eine andere Frage: sind solche "Übertragungen" denn nötig?

Ich denke: ja! Es macht auf jeden Fall mehr Sinn als eine akademische Übersetzung. Durch die pötische Übersetzung tasten wir uns an die Seele des Autors, welche ja in jedem Gedicht eingeschlossen ist, heran. Wir können sie nur nähern, jedoch nicht erreichen.

Unsere Hoffnung ist es, so nahe wie möglich an diese Seele heranzukommen. Wir hoffen, dass dieses Buch seine Aufgabe erfüllt.

Aber der Leser ist der wahre Kritiker.

 

W. Kawelmacher.


 

 

+ + +

 

 

"Das Ufer des Albions hab' ich

im Nebel verlassen..."

K. Batjuschkow.

 

Das Ufer des Albions

Hab ich im Nebel

verlassen...

Oh, du, die göttlich'

Höh'!

Und du, der göttlich'

Gram!

Gewässers rauh'r Schoss,

Die matte

Himmellasur

Und trüber Horizont,

Den ich schon früher

kannt'!

 

Ich sehe Schönheit

ihn:

Er, an den Mast

sich lehnend,

In Regenmantel

sich hüllend,

Schaut nur nach vorn,

den Jungen sehe ich...

 

O went doch, weint,

die Jungfer,

Wein, Mut,

Und du, der neblig'

Albion!


Also...Er ist

allein

Hier zwischen Himmel

und Erde

(Es ist doch deine Schul',

du wolltest aber kein'!)

In schicksalsvoller

Brust,

Mit'm Stern

durchdrungen wurde,

Der schicksalsvolle Wind,

Als Zar, dringt Eol ein.

Getöse der graün

Well'n

Kommen in Ballad' zusammen,

Wovon,

wie er verdarb,

Durchbohrt

mit diesem Stern.

 

Wein, Jugend,

Liebe, wein!

Wein, du Welt,

schluchz', Ellade.

Wein, Kindlein, kleine Ada,

Wein auch, Albion

in deiner neblig'n Fern!

 

M.Zwetajewa.

 

 


Nekrolog (Auf den Tod der F.F.Kokoschkins Gattin).

 

Es gibt keine Freundin,

Keine zärtlich' Lila...

Wie es leer wurde!

Wein, Himen

der Freundschaft!

Wein, du trüber

Eros!

Glück ist schon

verschwunden!

 

Du, die Freundschaft,

schenktest

Ihr der Freude Blumen

Ganzes junges Leben.

Deine junge Freundin

Ist mit deinen

Stöhnen

In der Erd'

gelegen

 

Die Zypresse -

- Tisse

Pflanz' jetzt

um die Urne,

Lass -

als Gab' der Schöne

Deiner Liebe

Tränen

Und auch blaü

Blumen.


Alles ist so trübe...

Nur das leichte

Windlein

Kann Denkmal

liebkosen...

Hier ist Weinenskammer

Genius des still'n Todes

Hier zerreisst

die Rosen,

Blasser stummer

Himen

Ist hier

angekettet

Mit'm Gram

bis zum Himmel:

Löscht er

bei dem Grabmal

Seinen hellen Leuchter

Mit den zitternd'n

Fingern...

 

K.Batjuschkow.

 

 

 


Der Engel

 

Der Schutzengel flog

An dem Mitternachtshimmel

Und er sang das Lied

Mit der ganz leisen Stimme.

Die Wolken, der Mond

Und die Menge

der Sterne...

Sie hörten den heiligen

Sänger.

 

Sang er von den Zelten

des heiligen Gartens,

Vom Glück der unschuldigen

Geister,

Von dem grossen Gott,

Und sein lobendes Wort

Ist herzliche Wahrheit

geword'n.

 

Er hat junge Seel' in den Armen

getragen,

Für die Erde, "Gegend der Tränen",

Und Seele bewahrt' diesen Klang

von dem Lied,

Der stumm, aber lebendig blieb!

 

Noch lang' hat sie sich

Auf der Erde gequält,

Voll Streb'n

zur erhabenen Welt

Und hörend langweilige Lieder

der Erd',

Die des Himmels

nie ersetzen werd'n.

M.Lermontow.

 

 

+ + +


"Ein Fichtenbaum steht einsam

Im Norden auf kahler Höhe..."

H. Heine.

 

In dem wilden Norden

Auf des Berges Gipfel

Erhebt sich die Kiefer

allein,

Und schlummert sie

wiegend,

Und die Schneedecke,

wie Einfassung,

Hütet sie ein.

 

Und es träumt ihr

immer:

In der weiten

Wüste,

In Gegend,

wo die Sonne scheint,

Steht die schöne

Palme

Auf herb'n weinend

Klippen,

Die auch ganz einsam

gedeih't...

 

M.Lermontow.

 
 
 

Die Gebirgesgipfel

 

 

Gipfel der Gebirge

Schlafen im Dunkel

ein,

Voll von feuchten

Finster

Sind die stillen

Tal'.

Zittern keine Blätter,

Staubt nicht die Erd'.

Du, wart noch ein bisschen:

Wirst auch ruhig

werden...

 

M.Lermontow.

 

 


Der Traum

 

Mit dem Blei in der Brust -

Ich bin verwundet

worden -

Lag ich in Dagestans

ausgedörrter Wiese.

In mir, noch dampfend,

Klafft' die tiefe Wunde

Und langsam ist das Blut

aus ihr gerieselt.

 

Ich hab allein auf Tales Sand

gelegen,

Die Felsen stiegen

hinauf

Stuf' für Stuf',

Die Sonne brannte

ihrer Gipfel Gelbe

Und brannte mich,

als ich auf ewig schlief.

 

Mir träumte dann

Erleuchtend'

wie das Feür,

Das abendliche Fest

in meinem Vaterland,

Wo zwischen Maid'n,

bekränzt mit schönen Blumen,

Die frohe Sprache

über mich stattfand.


Teilnehmend nicht

an dieser frohen Sprache,

Sass Eine dort,

tiefsinnig, gram sogar,

Ihr' junge Seel'

ins traurige Schlafen -

Gott weiss, warum und wie, -

versunken war.

 

Sie träumt' von Dagestans

ausgetrocknet' Wüste,

Bekannte Leich' lag dorten

in dem Tal.

In seiner Brust, noch dampfend,

klafft' die Wunde

Und floss das Blut erkaltend

mit dem Strahl.

 

M. Lermontow.

 

 


Tamara (Die Sage des Kaukasus).

 

 

Im Hinweg in des Darjals

Abgrund,

Wo Terek in Finsternis

heult',

Im Turm wohnt' die Zarin

Tamara,

Im dunkln Turm

auf schwarz'n Felsenhöh'.

 

Durch den mitternächtlichen

Nebel

Hat das goldne Lichtlein

gewacht,

Es leuchtet' dem Reisend'

ins Auge.

Rief ihn zu der ruhigen

Nacht.

 

Ertönt' nun die Stimme

der Zarin.

Sie war ganz -

die Lieb', Leidenschaft,

Sie war voll von echter

Bezauberung

Und heimlichen, mächtigen

Kraft.


Auf Stimme der unsichtbar'n

Pery

Kam jeder: der Herr und

der Hirt,

Vor ihnen - man öffnete

Türen,

Der finster' Eunuch

stand dahint'n.

 

Im Bett aus den

Schwanen Federn

Traf sie neü Gäste,

sie wart't...

Ihr' Haare verschönerten Perlen,

Vorn schäumten die Becher

mit'm Wein...

 

Es wurd' so, als ob

in leer'n Räumen

Einhundert der Jungen

und Fraün

Hat zu der Hochzeit

sich gesammelt

(Zum Schmaus oder

um zu begraben).

 

Kaum des Morgenrots

helle Funken

Warf der goldne Strahl

durch die Fels'n,

Wie wieder ehmaliges

Dunkel

Auf'm stummenden Turm

zurückfällt.


Nur Terek in dem

tiefen Abgrund

Stört' rauschend

des Turmes Schweigen,

Ein' Welle lief der And'ren

auf,

Die Welle liess And're -

sich beeilen.

 

Sie trugen den verstummten

Körper

Mit Stöhnen, ganz weit

in die Weit',

In Fenster: "Verzeih' doch", -

- man hörte

Und flimmerte irgendwas

weiss.

 

O wie zart war

dies's Verabschieden,

Die Stimme war süss und so

schwach,

Als ob sie Entzückung

der Liebe

Und das nächste Treffen

versprach...

 

M.Lermontow.

 

 

 

 

An das Meer

 

Leb wohl,

du "freie Kraft", das Meer!

Vor meinem Blick

beim letzten Mal,

Rollst du die himmelblaün

Wellen,

Mit deiner stolzen Schönheit

strahlend.

 

Wie von dem Freund

stummes Murren,

Wie in der schweren Stund' -

sein Horn,

Dein trüber Lärm,

Dein' rufend'

Stimme

Hab' ich zum letzten Mal

gehört.

 

Du, von dem Herz'n

erwünschtes Ende!

So oft durch deine

sandig' Welt

Bin ich gewandert,

still und neblig,

Als heilig' Absicht

mich quält'!


Dein Echo...

O, wie ich es liebe!

Lieb' tiefe Klänge,

Kluftes Stimm'.

In Abendstunden lieb'

dein' Still'

Und deine eigensinnig'

Triebe.

 

Das milde Segel

vom Fischerboot,

In sich dein' Laune

bewahrend,

Gleit't mutig

zwischen deinen Wogen,

Sonst brachst du los

du, unbesiegbar -

Und Schwarm der Schiffe geht

zu Boden.

 

Ich konnte nicht von Strand

weggehen,

Verlassen

unbewegte Bucht',

Und durch der Wogen Kette

wenden

Damalige pötisch'

Flucht.


Du hast gewartet,

hast gerufen...

Vergebens strebte

meine Seel':

Ich, fasziniert'

der Leidenschaften,

Blieb auf deinem Strand

trotzdem.

 

Ich hab' kein Leid...

Egal, wohin denn

Wäre ich damals weggegang'n,

Konnt' nur ein Zweck

in deiner Einöd'

Mein' Seele bewundern

dann:

Der Felsen,

von der Ehre das Denkmal...

Dort sanken

in den kalten Traum

Die grosse aus den gross'n Andenken:

Dort wurd' Napoleon

begraben...

 

In Ruhe schlief er ein,

sich quälend...

Ihm in der Spur,

wie des Sturm's Lärm,

Der Andere ging weg, der Genius,

Von unseren Gedanken Herr.


Auf dir, das Meer,

sind seine Züge,

Dein Geist hat ihn

geschaffen, gewärmt',

Wie du war er so tief und

dunkel,

Wie dich, nicht's konnt' ihn

jemals zähm'n.

 

Leb wohl, o Meer...

Vergess' ich niemals dein' Schönheit,

feierlich und stumm,

Ich werde hören -

auf immer -

Dein Lärm in meinen Abendstunden.

In Wäldern, in schweigsamen Wüsten

Bring' ich mit dir in meiner Seel'

Dein' Meerbusen, deine Felsen,

Auch Glanz, Gespräch

und Lärm der Well'n...

 

A.Puschkin.

 

 

 


Der verbrannte Brief

 

Also...

du, Liebesbrief,

leb wohl -

Befahl sie...

Wie zauderte

ich,

Wie lange Hände

hüllten

Ihn,

meine einzig' Lust,

Nicht gebend Brief

dem Brand...

Schon gut...

Es ist die Zeit...

Lass doch den Brief,

mein' Hand!

 

Ich bin bereit:

nichts gibt der Seel

die Antwort...

Die neidig' Flamme nimmt

Zu sich schon

seine Seiten...

Aufloderten...

Sie glühen...

Leichter Rauch

er steigt, mit meinem Flehen

zusammen kreisend auf.

Vom einem Fingerring den Eindruck

verlierend,

Zerschmolz'ner Siegellack...

Er kocht...

Oh, die Vorsehung!


's ist Schluss...

Die dunklen Blätt'r

Rollt'n sich zusammen -

fast,

Auf der schwerlos'n

Brandstätt'

Sind heilig' Zeilen

weiss...

Die Brust hat

kein'n Atem...

 

Asche

liebe!

Die letzte Freude

In der Seele,

so trübe...

Bleib doch

auf ewig hier,

Auf meiner armen

Brust...

 

A.Puschkin.

 

 

 


Die Teufel

 

Jagen Wolken,

treiben Wolken,

Trüber Mond ist

unsichtbar,

Trotzdem fliegend' Schnee

leuchtet

Im Nachthimmel

vor der Bahn.

Fahre, fahr' ich

durch die Fluren,

Höre Glockens einsam'n

Klang,

Fürcht' ich mich -

es ist gezwungen:

Weisse Felder sind

so flach!

 

- "Treib, Jamschik!

Ist's über Kräfte!"

- "Ist's schwer, Herr,

für unser' Pferd,

Meine Augen sind klebrig,

Alle Wege sind

verweht!

Kannst mich töt'n -

Gibt's keine Spuren

Wir verirr'n uns -

es kann sein!

Uns, sieht man,

die Teufel führen,

Drehen uns in alle

Seit'n.


Schau mal, Ein spielt,

mich rufend,

Bläst er auf mich, er spuckt

Jetzt, schau mal, gerade wirft er

Das verwildert' Pferd

in Schlucht.

Bald war er wie seltsam Säulchen,

das vor meinen Augen stand,

Bald glänzt' er,

wie kleiner Funken,

Der dann in der Nacht

verschwand".

 

So unendlich,

und ganz hässlich

In des trüben Mondes -

Strahl

Drehten sich verschiedene

Geister,

Wie die Blätter

im Laubfall.

O wie viel! Warum sie

jagen

Und warum so

trübe sing'n,

Ob sie den Waldgeist

begraben,

Hexe oder

heiraten sie?

 

Treiben Teufel -

Schwarm nach Schwärmen -

In der Höhe ohne

Grenz',

Mit Gewinsel und

mit Heulen,

Reiss'nd darauf

Seel' und Herz.

 

A.Puschkin.

 

 


Für Küsten deiner weiten Heimat...

 

Für Küsten deiner weiten

Heimat

Verliesst du dieses fremde

Land.

In Stunden, unvergesslich

traurig,

Hab' lang' ich über dich

geweint.

Vergebens mein' erkaltend'

Hände

Bemüht'n sich dich nicht gehen

zu lass'n,

Die Leidenschaften und Qualen

der Trennung

Flehte mein Stöhnen

nicht abzureiss'n.

 

Du trotzdem von den bittren

Küssen

Den lieben Mund -

gerissen hast,

Von Orten der Verbannung

Finster'

Riefst du mich

in den and'ren Kreis.

 

Du sagtest mir: "Beim Stelldichein

Dort, unter immer blaüm Himmel,

Im Schatten von Olivenbäumen

Werden wir wieder

Münder verbinden".


O weh... Dort,

Wo Gewölbe des Himmels

In dem tiefblaün Glänzen

strahlen,

Wo unter Fels'n das Wasser

schlummert,

Schliefst du im letzten Traum

ein.

In dem verhängnisvollen

Abgrund

Verschwand dein Leid

und dein' Schönheit...

Verschwand auch Kuss

vom Stelldichein...

Erwart

ich ihn...

Er ist doch

mein!

 

A.Puschkin.

 

 

 


Ein Schloss auf dem Meerstrand.

 

- Sag: sahst du ein Schloss

auf dem Meerstrand?

Spielten und grellten die Wolken

über ihm,

War das hellblau' Meer auch schön

und so strahl'nd?

 

- Ich sah dieses Schloss,

Aber Meer war nicht strahl'nd,

Über ihm leuchtet' nur einsamer

Mond,

Der wirbelnde Nebel

am Meer war kalt.

 

- Sag, ob Meerswellen da plätschert'

und spielt'n,

Ob Stimme den froh'n,

abendfestlichen Sait'n

Mit dem Wellesklatschen und Lärm

floss zusammen?

 

- Der Wind war ganz ruhig,

die Welle war schweig'nd,

Ertönte im Schloss

nur das traurig' Lied.

Ich hab' von den klagenden Klängen

geweint.


- König und Königin

sahst du denn dort?

Sahst du mit ihnen

auch ihr' Lieblingstochter,

Tochter, die jung ist,

wie Frühlingsmorgenrot?

 

- Sie, König und Königin, sah ich... Zu zweit

Stumm und ganz traurig sassen sie dort,

aber ihr'Tochter...

Sie war nicht

dabei...

 

 

W. Schukowskij.

 

 

 

+   +   +

 

Geschenkter Kuss, den du mir damals

gabst,

Erscheint vor mir,

verfolg'nd auf alle Wegen.

Sogar am Tag

und in der dunklen Nacht

Ich fühle ihn...

ich fühle sein Einprägen.

 

Wenn kommt der Traum

Und schliesst er meine Augen,

Träumst

mir nur du

vom Himmel bis zur Erde.

Es ist Betrug... Kein Glück...

Es gibt bei mir

nur Lieb',

Nur Lieb' allein, von der

Ich erschöpft

werde...

 

E. Baratinskij.

 

 


Die Versuchung

 

Du, lässt mich nicht

die Liebe fühlen,

Kehr' nicht die Zärtlichkeit

zurück!

Enttäuschenden ist fremd

Verführung

Und Hoffnung auf vergangenes

Glück.

Ich glaube nicht an

Überredung,

Ich glaube nicht an Liebe

mehr.

Ich kann nicht wieder

mich ergeben

Die Träum',

die mir noch untreu

werden...

 

Die stumm' Langweile

nicht vermehr denn,

Bringt nicht zur Sprache

alte Zeit,

Und du, der Freund

der kranken Seele

Störe nicht Seele

ruhig sein.

Ich schlafe. Es ist süss

zu schlummern,

Vom Alten sage mir kein Wort,

In meiner Seele keine Liebe,

Sondern die Wallung

weckst du dort.

 

 

E.Baratinskij.

 

 


+ + +

 

Begegn' ich

Ihnen

Und das Alte

Wird in der Seele

wieder laut.

Gedenke ich

Der gold'nen Zeiten

So kommt ins Herz

Der neü Traum.

 

Zeitweis' im späten Herbst

- wir fühlen!

Gibt's Tag', die Stunde,

mit der Lust,

Als ob weht auf uns

der Frühling

Und irgendwas bewegt

in uns.

 

Ich, ganz umweht

mit warmem Hauch

Die Jahre, voller

Herzens Licht,

Mit längst vergessenem

Berauschen

Erblicke wieder

Ihr Gesicht.


Wie nach der hundertjährigen

Trennung

Seh ich Sie an,

Als sei's im Schlaf.

Und da ertönt' -

Ich hör' ihn laut -

wie damals -

So bekannter Klang.

 

Es ist doch nicht nur die Erinnerung:

Das Leben selbst

Erschien mir jetzt.

Genau wie früher,

Mit ihrem Zauber

Komm alte Liebe

in das Herz.

 

 

F.Tuttschew.

 

 


Der Sommerabend

 

Schon ihren Sonnenfeür -

- ball

Vom Haupt nach unten

rollt die Erde,

Um stillen Abendbrandes

Strahlen

Im dunklen Meer

versenkt zu werden.

 

Die Sterne stiegen

in die Höh',

Die das erdrückende von oben

Durch seine Last -

Himmelsgewölb'

Mit ihren feuchten Köpfen

hoben.

 

Viel voller wurden Luftes

Flüss',

Die zwischen Himmel

und Erde fliessen.

Viel freier Atem holt

die Brust,

Die sich befreit'

von Tageshitze.

 

Und süsses Zittern

in den Spuren,

Wie Sait', durchdrang

Natur die Sehne,

Als ob mit ihren heissen

Sohlen

Die kalten Qüllgewässer

berühren.

 

 

F.Tuttschew.

 

 


Letzte Liebe

 

Wir lieben am Ende

unserer Jahr'

Mehr abergläubischer

und treür...

Brenn' doch,

der Abschiedsliebe Strahl,

Das Morgenrot des Abends

Feür!

 

Halb'r Himmel ist schon

in dem Schatt'n -

Nur dort im Westen noch -

Die Strahlen wandern...

Langsam, langsamer,

der Abendstag.

Du, die Bezaub'rung,

bleib' noch lange!

 

In Adern schon verarmt

das Blut,

Verarmt nicht Zärtlichkeit

im Herzen...

Du, letzte Liebe,

bist das Glück

Und Hoffnungslosigkeit

voll Schmerzen.

 

 

F.Tuttschew.

 

 


+  +  +

 

Unter atmendem

Gewitter

Wurden dunkel blasend'

Gewässer,

Überziehend sich leicht

mit Blei,

Und durch Wasserspiegel -

so rauh -

Hellt' der trübe Rosenabend

mit des Regenbogens

Strahl.

 

Abend schüttelt goldne Funken,

Rosen säend

durch das Dunkel,

Und trägt sie mit'm Strom

durch Glanz...

Über finsterblaü Welle

Reisst er, stürmischer,

den hellen,

Seinen Abendfeür Kranz...

 

 

F.Tuttschew.

 

 


An eine russische Frau

 

Ganz weit von der Natur

und Sonne,

So weit von Kunst

und von der Liebe,

In Fern' vom Leben,

Licht und Freud'

Doch flimmern

deine jungen Jahre,

Die lebende Gefühl'

erstarren,

Auseinander wehen

die Träum'...

 

Unsichtbar geht dein Leben

weiter

In deiner namenlosen

Gegend,

In deinem unbemerkten

Land,

Genau wie kleiner Wolk'

des Rauchs

Auf dem neblig' graün

Himmel,

Der in Herbstfinsternis

verschwand...

 

 

F.Tuttschew.

 

 


+ + +

 

Ich bin hier.

um zu erzählen,

Dass die Sonn' erhob'n sich

hatte,

Und mit ihren heissen

Strahlen

Zittert' sie auf jedem

Blatte.

Um zu sagen: Der Wald

erwachte,

Ganzer Wald

mit jedem Zweige,

Mit dem jedem Vogel

erbebte,

Voller Durst

der Frühlingszeiten.

Um zu sagen: "Genau wie gestern

Bin ich mit der Lieb'

erschienen,

Denn ich bin bereit

mit'm Herzen

Dir und auch dem Glück

zu dienen".

Um zu sagen, dass des Frühlings

Luft

Von allen Seiten

weht,

Dass ich nicht weiss, was ich singen

werd',

Obwohl das Lied

sich nähert...

 

 

A.Föth.

 

 


+  +  +

 

Die Nacht war hell,

Der Garten voller

Mond.

Wir sassen in der dunklen Halle

vor'm Klavier.

Es war klangvoll und zart,

Und bebten seine Saiten,

genau wie jedes Herz

Vor deinem schönen Lied.

 

Du sangst bis Morgenrot,

Erfüllend Seel'

mit Tränen,

Dass du -

selbst Liebe bist,

Und and're gibt es

nicht.

Man wollte leben so,

Um Kläng' nicht

zu verlieren,

Umarmen dich, dich lieben

Und weinen über dich...

 

Zeit ging vorbei,

Ermüdend und unendlich,

Und ich hör' wieder in der Stille

deinen Sang.

Und weht genau wie einst

Von diesen schönen

Klängen,

Dass du ganz' Liebe bist

Und ganzes Leben auch.


Es gibt kein' Schicksalslos',

Die unsere Herzen quälen.

's gibt keinen Lebens Schluss

Und keine and're Ziel' -

nur die:

Zu glauben an die schluchzenden Klänge,

Umarmen dich, dich lieben

Und weinen über dich...

 

 

A.Föth.

 

 

 


+  +  +

 

Du, im Morgenrot wecke sie

nicht,

In dem Morgenrot schläft sie so süss.

Sonne brennt auf ihrem

Gesicht,

Morgen atmet auch

auf ihrer Brust.

 

Ihr ermüdender Schlaf

ist so schön,

Und ihr Kissen ist heiss,

wie der Brand.

Ihre Zöpfe laufen dunkelnd auf Schultern -

an zwei Seiten -

Genau wie ein Band.

 

Aber gestern sass sie

bis zur Nacht,

Ohne Schlafen bis Nacht

sass sie dann

Und sie folgte den Wolken

entlang

Das Spiel, das Mond mit Sternen

begann.

 

Und je heller war Mond

in der Nacht, -

Dann pfeift die Nachtigall

Triller gern, -

Desto mehr sind ihr' Wangen

erbleicht,

Und ihr Herz wurd' fühlbar

mehr und mehr.


Da der Strahl brennt

auf ihrem Gesicht,

Da der Morgen ruht

auf ihrer Brust,

In dem Morgenrot wecke sie

nicht:

Schläft sie in Morgenstunden

so süss.

 

A. Föth.

 

 


Der Schmetterling

 

Ich bin so nett

mit luftigen Anstrichen.

Oh, es ist wahr!

Mein Samt - der ganz

(mit seinem lebend'n

Flimmer)

Ist's nur ein Flügelpaar.

 

Du, frage nicht,

woher hierhin ich komme,

 Wohin flieg'n mocht?

So einfach: ich

Senk' mich auf

leichte Blume

Und atme -

doch!

 

Ob kurz, ob lang'-

's gibt keine Ziele weiter:

Nur atmend'

werd'n!

Jetzt blitzend und

die Flügel ausbreitend,

Flatter' ich weg...

 

A.Föth.

 

 

 

+  +  +


Die Gleichmässigkeit des Laufes der Zeit in allen Köpfen beweist mehr als irgend etwas, dass wir Alle in den selnen Traum versenkt sind, ja dass es Ein Wesen ist, welches ihn träumt.

Schopenhaür.

 

 

Wenn ich mit dem Leben

gequält und betrogen bin,

Und allem zuletzt überlass

meine Seele,

Schliess ich meine Augen

auf Tage und Nächte

Und wieder geheimnisvoll

werde ich sehend!

 

Immer dunkler wird Nacht

des alltäglichen Lebens

(So ist nach dem hellen wetterleuchtenden

Lichte!),

Und nur in dem Himmel -

dem Herzens Ruf ähnlich -

Von den Sternen blitzen

gold'ne Augenwimper...

 

Du bist ganz durchsichtig,

der Weg von Lichtblicken.

Und kann man den Abgrund Erreichen

- nur ein Mal.

Deshalb sehe ich ruhig

vom Heute in'd Zukunft,

Erkennend dein' Flamme,

Oh, Sonne des Weltalls!

 


Dort so unbeweglich

auf den Feürrosen

Dämpft lebend' Altar

zwischen Himmel

und Erde,

Und in seinem Rauch,

Wie in schönem

Traum,

Bebt, zittert die Kraft

von der Ewigkeit

selber.

 

Und alles, was jagt

über des Zephrs Klüfte,

Gar jeder Strahl,

sinnlich und körperlos

auch,

Bist du, nur dein Abglanz -

Oh, Sonne des Weltalls,

Nur einziger Traum,

vorbei fliegend Traum.

 

Und in von der Träumerei -

weltendem Hauch,

Wie der Rauch, jag' ich

und unwillig schmelze,

Und in der Vision

(der Vergessenheit auch) -

Doch lebe ich leicht, atme ich

ohne Schmerzen.

 

A.Föth.

 

 


Die Unbekannte

 

Am Abend,

- Restaurants sind offen -

Ist Sommerluft

so süss und heiss,

Und es herrscht

über groben Zurufen

Der frühlingshaft',

verderblich' Geist.

 

Dort, in der Weit'

der Gassen Staub,

In Langweil'

sommerlicher Ort'

Sieht man den golden Kringel

der Bäckerei'

Das Kindsgeschrei schallt

in das Ohr.

 

Die Dollen knarren über'm

See,

Hört man Gewinsel

von dem Weib,

Und in dem Himmel, alles sehend,

Krümmt sich sinnlose

Mondesscheib'.

 

An jenem Abend

Ist mein "einzig

Freund"

In meinem Glas

zurückgeworfen,

Er ist mit Wasser -

so geheimnisvoll -

Genau wie ich,

ganz ruhig geworden.

 

Daneben den benachbart'

Tischlein, dort,

Wo Diener stehen

- fast schliefen ein -

Sitzen Säufer mit Kaninchen -

Augen,

"In vino veritas" - sie schreien.

 

An jedem Abend -

zu der gleichen Zeit

(Ob diese träumt,

Nur träumt -

und weg!)

Ist Mädelstatur,

der mit Seid' umweht,

Im neblig'n Fenster

sich bewegt.

 

Sie, gehend langsam

zwischen Trunkenbolden

Ohne Begleitung,

immer allein,

Mit dem Parfüm

Und Nebeln

atmend,

Setzt sich g'rad nebens

Fensterlein.

 

Es weht mit den uralten Sagen,

Lieder

Von Ihren fest gespannten

Seiden,

Von Ihrem Hut mit Federn -

Traürn,


 

Von der mit Ringen

schmalen Hand.

 

Jetzt, angekettet

ihrer Nähe,

Schau' ich durch Ihren

dunklen Voile

Und sehe den bezaubernden

Strand des Meers,

Sehe die bezaubernde

Weit'.

 

Die weiss'n gebognen

Straussenfedern...

Sie wiegen im Gehirn,

sie schwanken,

Und blaü, bodenlose

Augen

Blüh'n auf diesem

weiten Strand.

 

Es gibt was, das mir

anvertraut wird,

Als fremde Sonne

gegeben wurde, -

Und alle meiner Seele

Windungen

Sind jubelnd

mit dem Wein durchdrungen!

 

Die Kostbarkeit

lag in der Seele,

Zu ihr nur ich

hab' Schlüsselein.

Also: Du, Monster

der Betrunkenen,

Hast Recht:

"Die Wahrheit liegt im Wein!"

 

 

A.Block.

 

 


+  +  +

 

Erinn'rst du dich an stillen

Hafen,

Wo grünes Wasser

ruhig schlief,

Als die Kolonne -

im Kilwater -

In diesen Hafen kamen

die Schiffe,

Vier militärisch', graü...

Fragen

Erregten uns ein' ganze Stund',

Und braune Matrosen waren

So wichtig', freierlich'

zwischen uns.

 

Die Welt begeistert',

Sie verbreitert'...

Aber die Schiffe schwammen

weg.

Wir sahen,

wie sie vier (sie alle)

Der nächtlich' Ozean

versteckt'.

 

Wie wenig brauchen

im Leben

Die Kinder, du und ich,

wir beid',

Denn ein Herz ist bereits

zufrieden

Mit gar der kleinsten Neuigkeit.

Auf der Spitze

des Taschenmessers

Fandst das Stäublein

vom weiten Land,

So wird die Welt auf's neü

ähnlich

Dem neblig - farb'nen

Meerstrand.

 

A.Block.

 

 


Die Todestänze

 

Wie schwer ist für den Tot'n

bei Leut'n zu sein,

Sich heuchelnd, dass er dem Lebenden

ähnlich.

Besonders schwer ist in der Fei'rtags

Helle,

Ganz dämpfend Knochen Klirr'n -

in dem Festsaal.

 

Der Lebend' schläft.

Der Tot' steht aus'm Grab auf,

Geht in die Bank,

ins Amt. in den Senat...

Wenn dunkler Tag ist,

dunkelt Böses auch,

Und Federn haben feierlich geknarrt!

 

Der Abend kam...

Der Regen machte schmutzig

Die Leut', die Häus'r und

übrig' Albernheit.

Dann fahrt "Taxomotor"...

Er trägt jetzt diesen Toten

Zur anderen Zerstreuung

in dieser Zeit.

 

In die ganz volle und vielsäulig' Halle

Tritt Tot' gekleidet in fein' Jacke ein.

Der dumme Herr

und auch die dumme Frau

Beschenken ihn mit Lächeln, voller

Neid.

Er ist, wie Tier,

von Arbeitstageslänge.

Das Knarr'n der Knoch'n

mit der Musik erstickend,

Drückte er fest die freundlichen

Hände:

Um Lebenden als Lebend'

Grüss zu schicken.

 

Dort bei der Säul'

in dieser Halle traf er

Die Freundin...

(Sie ist schon, wie er, tot...)

Aber in ihren weltlichen Gesprächen

Hören wir endlich ihre echten Wort':

 

- Mein lieber Freund,

im Ball ist mir merkwürdig!

- Mein müder Freund',

die Grabstätt' ist so kalt!

- Es ist schon Mitternacht,

Sie trotzdem noch nicht luden

zum Walzer - NN,

Die doch verliebt

sich hat.

 

Schon sucht NN

Mit den entbrannten Blicken

nur ihn,

Und wieder - ihn,

Mit der Passion im Blut!

In ihr Gesicht

Mit, wie bei'm Madchen,

Lippen,

Gibt's keinen Sinn:

Entzückung von der Lieb'.

 

Er flüstert ihr die

unbedeutend' Reden,

Die für der Lebenden

bezaubern sein konnt',

Und sieht er schon, wie ihre Schultern

röten,

Auf die Schulter

beugt sich schon ihr Kopf.

 

Mit scharfem Gift

hat er mit ihr gesprochen,

Dabei unirdische Bosheit beimischend,

verschwindet er...

- Wie klug ist dieser Herr!

- Und er hat doch

mich gern!

In Ihren Ohren ist

merkwürdig' Lärm...

Da Knochen klirren

an den Knochen...

 

A.Block.

 

 


+  +  +

 

Ich denk',

betrachtend grob'n Handwerke,

Dass man im Paradies so lebt:

Da ist der Fischer,

der auf Bänke

Das Ruder und rostig' Anker

legt.

Danach schiebt er mit seinem Freund

Das schwere Boot

vom Strand ins Meer,

Entgegen Abendsonne

rudernd

Am Abend angeln

in die Fern'.

 

Und dort, wohin uns weh

zu sehen,

(Da Wolken schlagen

himmelweit')

Hat er das hoch', dreieckig' Segel

So frei und auch breit

entfalt't.

 

Der grosse rosenfarbig'

Flügel

Hebt sich in Himmel

in der Fern'.

Du sagst dabei:

"Der hohe Engel

Schritt auf das Gewässer

schwer".


Mit den nicht eiligen

Fusssohlen

Nähern sich andere

danach.

Sie, winkend mit den leichten

Flügeln,

Winkten den Samt

der finst'ren Nacht.

 

...Zusammen ballen sich

die Wolken,

Wie Rundwach' stehen die Engel auf...

Ich glaub' nicht, es sei der Boote

mit Netzen

Ganz einfacher Lauf...

 

W.Chodasewitsch.

 

 


+   +   +

 

Die Bäume von dem

Kronwerk-Garten

Erheben den Lärm

im starken Wind,

Weder Entzücken noch die

Labsal'

Braucht man:

die Seele hat gespielt!

 

Sie sieht mit den furchtlosen

Augen

Ins nächst' Jahrtausend

nach diesen,

Erreichend mit den breiten Flügeln

Das feürgeflügelt'

Paradies'!

 

's ist alles dort so gross

und "songbar",

In jeder Hand gibt es die Harf'.

Der Geist mit'm Geist,

wie Wolken mit Wolken,

Lärmt aneinander bewundert Art.

 

Die Seel', die Reisend', tritt in uraltes

Für sie verwandtes Heim

ein

Und fürchterlichen Brüder

vorzeigt sie


 

Mit ihnen

ihre stolz' Gleichheit.

 

Sie kümmert sich nicht mehr

um Arme,

Der (Regen ist so kalt und schräg!)

In den Alleen

vom Kronwerk Garten

In seiner Niedrigkeit

sich schleppt.

 

Für arm's Gehör ist nicht

verständlich,

Der träg' Sinn... Er erreicht nicht

dies',

Was wird sie dort:

als Geist, als Genius,

In welch'm Inferno,

welch'm Paradies?

 

W.Chodasewitsch.

 

 


Helena Kusina.

 

Nicht Mutter, nein,

Sonst Bäürin

aus Tula,

Helena Kusina kümmert sich um mich,

mein' Amm'.

Sie wärmte Wicklbänder

über Liegen,

Segnet' in Nächten

gegen schlechten Traum.

 

Sie wusste keine Märchen,

keine Lieder,

Sonst hatte sie für mich

was Süsses gern,

In dem mit weissem Blech

beschlagnen Kisten

Bald Wias'm Gebäck

bald aus Minze-Pferd.

 

Sie lehrt' nicht mich

bekreuzigen,

Nicht

beten,

Aber sie gab mir -

ohne End' sogar -

Ihr' Mutterschaft,

so trübe und so bitter,

Und and're, was für sie

so wichtig war.


Einmal, dann fiel ich aus Zimmers

Fenster,

Stand lebend' auf

- erneut zur Welt erschien' -

Stellt' sie bei Iwerskaja Kirche

arme Kerze,

"Auf Wunder-Rettung" - Kerze

stellte sie.

 

...Jetzt - über Russland,

"Laute Macht

Russland"...

Ich, zitternd noch die Brust

mit meinen Lipp'n,

Schon saugte die peinlich'

quälend' Rechte

Verfluchend dich, und trotzdem

dich zu lieben.

 

In der ehr'nvollen Tat

Im Glück von

Liedergesängen,

Den ich in jedem Augenblick

erreich',

War mir als Lehrer

unser göttlich Genius,

Für mich wurd'

als Gebiet

Dein' zauberisch'

Sprach'!


In dem Vergleich

mit deinen schwachen Söhnen

Manchmal kann ich

Stolz haben,

kann stolz sein,

Dass ich dies' Sprach'

(die mir vererbt doch wurde),

Noch eifersüchtiger und lieber

bewahren kann.

 

Die Jahre lauf'n

ich brauch' keinen Morgen,

Vergangenheit

ist in der Seel' verbrannt...

Es gibt noch die

geheimnisvolle Freude,

Dass es für mich

Erholungsplatz auch gab,

Wo schläft

(ihr Herz ist schon von Würm'r gefressen,

Lassend unwesentlich

zu mir sein Liebesflamm') -

Dort, neben den Chodinkas Zaren Gästen

Helena Kusina,

Kein' Mutter,

sondern Amm'!

 

W.Chodasewitsch

 

 

Chodinka - ein weites Feld in der Nähe von Moskau. Dort stellte man Mährend der Zeit der Krönung des Zaren Nikolai 11 im Jahre 1894 dem Volk kostenlos Speisen zur Verfügung. Dabei wurden tausende von Leuten getötet.

 

 

 


Die verirrte Strassenbahn

 

Ich ging durch die unbekannten Orte,

Und hörte plötzlich den

Rabenschrei

Und Lutinies Klänge und weiten Donner:

Die Strassenbahn jagt' an mir

vorbei.

 

Wie bin ich auf den

Trittbrett aufgesprungen,

War es das Rätsel

auch für mich,

Aber die feurigen schmalen

Spuren

Blieb'n in der Luft

gar im Tageslicht.

 

Jagte er wie der Flügelschatten,

Er hat sich im Abgrund der Zeit'n

verirrt...

Halten Sie doch Ihren Wagen,

Schaffner!

Halten Sie sofort Ihren Wagen

mir!

 

Es ist zu spät: eine Wand abbiegend,

Fuhren wir schon durch den Palmen -

hain,

Newas durch, Nil und Senas -

ditto

Rollten wir, jagten -

ohne Halt!


Und flimmernd vorbei

an der Fensterscheibe,

Wirft armer Alter

scharf'n Blick

in die Spur.

(Natürlich genau derselbe Alte,

Vor ein Jahr gestorbener in Beirut!)

 

Wo bin ich? Ermattet

und ängstlich auch

Schlug in der Antwort

mein Herz, ereil'nd.

Siehst du den Bahnhof? Da -

sagt man, kann man -

Den Fahrschein

nach Hindies Geist erhalt'n.

 

Es ist ein Schild... (Die Buchstaben

blüten)

Und sagt es: "Grün' Laden!"

Ich weiss daran:

Hier statt des Schittkohls,

Und statt

Kohlschnitten

Die toten Köpfe

verkauft man.

 

Im roten Hemd,

mit'm Gesicht eu'terartig

Schnitt der Scharfrichter

auch mein'n Kopf ab...

Er legt ihn -

zusammen mit ander'n Köpfen -

In die Tiefe der glatten Kisten

hinab.


Dort, in der Gasse,

mit hölzernem Zaun,

Gibt's Haus - drei Fenster,

und graür Rasen...

Halten Sie an Ihren Wagen,

Schaffner,

Ihren Wagen anhalten

lass'n!

 

Du, Maschalein, grad' hier sangst

und lebtest,

Mir Bräutigam webte Teppich-Gab'.

Du hast keine Stimme mehr

und kein'n Körper...

Ich kann nicht glaub'n -

Du liegst im Grab!

 

Wie stöhntest du dann

in der kleinen Kammer,

Sonst - mit dem Zopf, voll dem Puder -

ich

Ging für die Annahme zu der Königin

Und auf Nimmer -

wiedersahen dich.

 

Jetzt hab'ich Verständnis:

unsere Freiheit

Ist's Licht

(und es kann

nur vom Himmel hell'n!)

Leute und Schatten

stehen vor'm Eingang

Zum Zoogarten der Wanderstern'!


Denn... Es ist

der Wind...

O wie süss und

bekannt er!

Hinter der Brücke,

Von weit,

aus der Fern'

Fliegt Reiters Handfläche

mit dem Eisenhandschuh

Und auch zwei Hufe von

seinem Pferd!

 

Als Fest'Orthodoxie, steht

Isakij,

Der wie die Skulptur, -

in die Höhe sich wirft...

Da dien' ich Gebet zu Gesungheit

Maschalein

Und auch die Seelenmesse

nach mir.

 

Und trotzdem mein Herz

Auf ewig betrübt ist,

Wie schwer ist zu atmen

und zu leben d'ran!

Du, Maschalein, ich dachte

niemals,

Dass man so traürn und

lieben kann!

 

N.Gumiljew.

 

 

 

Die Schmuggler

 

Durch Sterne, durch

Fische

Jagt Fähre

mit Schiffern,

Wo Griech'n nach Odessa

Die Schmuggelwaren

liefern:

Janaki, Stawraki

und Satiros-Papa,

Heb'nd auf rechte Seite,

von dem Abgrund schaffen.

 

Der Wind doch wild

schreit

Und er hat gar

gepfiffen!

Wie schlug er mit'm

Schaumwell'

Gegen Boot's Tiefe!

Doch klingelt, die Nägel!

Tön', die Kletterstange!

 

Es sind sicher' Sachen,

Es sind gute

Taten!

 

Lass'n die Meerswellen

mit Sternen besprengen:

Rum, Strümpfe,

Schutzmittel

Sozusag'n -

Profitberge!

Ach, Griechisches Segel,

Ach du, Schwarzes Meer,

Ach du, Schwarzes Meer,

Der Dieb ist fast

jeder!

 

Jetzt ist es halb zwölf,

Schwerster Zeitpunkt

der Nächte:

Die Finsternis, Wind

Und Grenzwach',

drei Grenzwächter.

Zu dreien Grenzwächter -

sechs Augen, Ohr'n,

Die sehen, die hören, - und ein Boot

mit'm Motor...

 

...Zu dreien sind Grenzwächter,

Die die Diebe

sehen...

"Senkt doch die Barkas'

In das ungläubig' Meer!"

Dass in dem

Tiefboden

Das Wasser

doch tönte!

 

Es sind gute Sachen!

Es sind gute Taten!

 

Lass'n durch alle Röhren

nach Heb'r und Motor,

Mit Wittanz beweg'nd,

Dringen Benzin in Startör

Ach, nächtlicher Sternfall!

Ach, du, Schwarzes Meer!

Ach, du, Schwarzes Meer!

Bald Dieb,

bald der Diebstahl!

 

Wie mochte ich auch -

im kommenden Finster',

Die Schnurrbärte

blasend,

Liegen, -

auf Boot hinten,

Verfolgen den Stern

Über bieg'nd'

Kletterstangen,

Mit Meerdialekten zerbrechen

die Stimme,

Und, sehend mit dem Falkenaugen,

horchen

Zu einem Schnellsprechen

des wachenden Startörs...

 

Es wär' sondern

besser:

Drückend einen Nagan,

Den Dieb zu verfolg'n,

In Nebel

weggegangen',

Und fühlen den Wind,

Gleitend durch Wogens

Welle


Gerad' in der Spur,

Auf Gestirn' fliegend'

Segel,

Und plötzlich -

ganz zufällig -

Neben mir

treffen -

Auf dem Boot -

den schnurrbärtigen Griechen...

 

Schläg doch auf Ader,

Wirf' dich bis zum

Himm'l,

Die sinnlose Jugend,

Voll wütenden

Grimm!

Läss menschliches Blut,

Wie die Sterne

im Wasser,

Sich schütteln...

und sein,

Wie die salzigen Schüsse.

Ich möcht', dass das Well'nvolk

Das Lied singen

konnt',

Und mit bösem Lied

Bog mein krümmender

Mund,

Um, schreiend, zu singen,

nicht atmend, nichts sehend:

"O du, Schwarzes Meer!

Und du, gutes

Meer!"

 

E.Bagritzkij.

 

 


Anhang

 

   Marina Zwetajewa (1892-1941). Eine grosse russische Dichterin des 20. Jahrhunderts, die auf russische Dichtung stark beeinflusste. Sie war ein Opfer der Bolschewiken-Zeit (Selbstmord 1941). Sie hatte einen stürmischen Charakter. In jungen Jahren hat sie Deutschland sehr geliebt. Ebenso liebte sie Rostan, Byron und Napoleon.

Das Gedicht "Das Ufer des Albions..." stammt aus ihrer Jugendzeit. Der Stil ist für sie eher untypisch.

"Das Ufer des Albions hab' ich im Nebel verlassen..." - ist ein Zitat aus Batjuschkow (S.3.), dem literarischen Lehrer von Puschkin.

Ihre grossen Werke (1920 bis 1930) sind praktisch nicht passend zu übersetzen.

 

   Konstantin Batjuschkow (1787-1855) war ein klassischer russischer- Dichter - ein aus den Vätern des russischen "Dolce Stil Nuovo" ("zährtlicher Batjuschkow"). Er hat früh Verstand verloren und er ist in diesem Zustand gestorben.

 

   Michäl Lermontow (1814-1841) - ein grosser russischer Dichter und Prosaiker. Er ist während eines Dülls erschossen worden. Interessant ist, dass seine Gedichte ein bisschen Deutsch klingen. Und es ist kein Zufall, dass einige aus seinen Merke "aus Heine", "aus Göthe" stammen. Er war voll von Byron's Geist. Er schrieb auch sehr romantische Balladen. Eine davon ist "Tamara".

"Der Traum" - ist eins der letzten Gedichte Ler-montows. Er wurde einige Tage vor seinem Tod geschrieben.

 


   Alexandr Puschkin (1799-1837). Der grosse russische Dichter. Er wurde im Verlaufe eines Dülls erschossen. Seine Sprache und sein Ausdruck waren vollkommen. Er ist der Schöpfer der literarischen russischen Sprache.

"Für Küsten deiner weiten Heimat..." ist Amalia Risnitsch gewidmet, welche aus Odessa nach Italien fuhr. Dort ist sie an der Schwindsucht gestorben.

 

   Wasili Schukowskij (1783-1852) war der literarische Lehrer und guter Freund von Puschkin. Er übersetzte aus dem Deutschen und Englischen. Er ist der Autor von vielen Balladen (u.a. auch von Schiller).

 

   Eugeni Baratinskij (1800-1844) war ein Zeitgenosse von Puschkin. Er war ein wunderschöner russischer Dichter. Für seine Gedichte sind Bitterkeit und Enttäuschung typisch.

 

   Feodor Tuttschew (1803-1873) - der grosse russische Dichter und Diplomat, der Deutschland sehr liebte, hat in Europa seine zweite Heimat gefunden. Er heiratete zweimal - immer in eine deutsche Adelsfamilie. Er war ein Bekannter von Heinrich Heine. In seinen Werken kann man ohne Mühe seine Liebe zur bayerischen Landschaft, der Natur, den Gebirgen und Flüssen erkennen. Die besten Jahre seines Lebens verbrachte er in München. Ende des 19. Jh. wurde er praktisch neu entdeckt. "Begegn' ich Ihnen" - gewidmet der Baronin Amalia Krüdener, geborene von Lerchefeld aus München.

 


   Aphanasi Föth (1820-1892) War der Sohn des deutschen Beamten Johann-Peter Föth aus Darmstadt. Seine Mutter kam ca. 2 Monate vor seiner Geburt nach Russland. Sie war die Geliebte und spätere Frau des russischen Gutsbesitzers A. Schenschin. Er hat mit Carolina-Charlotta zwei Jahre in wilder Ehe zusammengelebt. Nach dem Tode Schenschins wurde das Geheimnis der Herkunft Aphanasis gelüftet. Er verlor seinen Adelstitel und sein gesamtes Erbe. Erst kurz vor seinem Tod hat er seinen adeligen Familiennamen zurück bekommen. Der Familienname Föth blieb für ihn sein literarisches Pseudonym.

In der Geschichte der russischen Literatur war Föth einzigartig. Er hat bis zum Ende die Fahne für die grossartige Kunst hoch gehalten. Sogar in der Zeit, als die ganze Gesellschaft (Tolstoi eingeschlossen) für der "Volksidee" begeistert war. Er absolvierte das deutsche Gymnasium in Estland und war ein grosser Verehrer Schopenhaürs. Er war der Vorläufer des russischen Symbolismus.

 

   Alexander Block(1880-1920) war der erste russische Dichter am Beginn des 20. Jh. Er wurde in St. Petersburg als Sohn einer Professorenfamilie geboren. Block ist der grösste Vertreter der russischen Symbolismus-Schule. Die Dichter - sogenannte Symbolisten - steckten in ihre Stärke viel Phantasie und Geheimnis, weit entfernt von der Wahrheit/Realität. Ihre Sprache war alt und gleichzeitig neu. Die Gestalten in den Gedichten ähnelten Theaterfiguren, z.B., "Schneemaske" oder "Die Unbekannte", das von einer Hure handelt.


   Block suchte auch "die Musik" der Revolution. Er probierte die Revolution zu preisen. Aber die Revolution war sein Untergang. Block ist in 1921 in hungrigen St. Petersburg gestorben.

Wir zeigen hier einige Gedichte von ihm, die in verschiedenen Stilen geschrieben sind, das Gedicht "Todestänze" ist im Geist deutsch, und absolut nicht typisch für ihn.

 

   Wladislaw Chodasewitsch (1886-1939) war ein ursprünglich russischer Dichter, der in 20 Jahren aus St. Peterburg nach Berlin und Paris geflohen ist, wo er auch starb. Er war ein typischer Literat, der versucht hatte, sich mit seinen Werken das Überleben zu sichern. Er war ein Feind des Kitsch, nämlich der Epigonen im Stile "a la Puschkin". Er benutzte die Stilistik des pötischen Barock im 18.-19. Jh. (G. Derschawin). Unglücklich, böse und immer arm, sang Chodasewitsch von Glück, von Begeisterung, also von seiner gegensätzlichen Seite. Er konnte wie kein anderer in der Erniedrigung die Grösse zeigen. In seinen Werken erkennen wir, wie seine Seele Flügel bekommt. Durch diese Bilder können wir die moderne Kunst geniessen.

Im Gedicht "Helena Kusina" - der Autor - - stolzer Pole - will sagen: "Weil die Bäürin aus Tula ihn mit der Zitze gefüttert hat, fühlt er sich zu der grossen russischen Kultur gehörig".

Er war immer als der Verteidiger der Reinheit der Sprache und von ziseliert klingenden Gedichten.

 


   Nikolai Gumiljew (1836-1921) - stammt aus St. Petersburg. Er war ein Offizier der Armee und der erste Mann von Anna Achmatowa. 1921 wurde er von Bolschewiken erschossen.

Im Geist war er ein Vertreter des Akmesismus und im Alltag ein Symbolist. Er trug in seine Pösie die Bildermut und die Leidenschaft zur Exotik hinein. Man nennt ihn den "Reisenden in exotische Länder", denn er schrieb über Giraffen, Tiger und andere wilde Tiere. Sein bekanntestes Gedicht ist "Die verirrte Strassenbahn".

 

   Edward Bagritzkij (1895-1934) war ein Dichter der Romantik. Er stammte aus Odessa und war im Bürgerkrieg im Süden dabei. Er war ein Aktivist und arbeitete mit den Bolschewiken zusammen. Aber später kamen zu ihm die Zweifeln und gar die Enttäuschung. Dieses floss in sein Gedicht "Gedanken von Opanas" ein. Er war der Verfasser der wunderschönen Balladen aus der Zeit des Bürgerkriegs.

 

 


Inhaltsverzeichnis.

 

Das Ufer des Albions (M.Zwetajewa)         

Nekrolog (K.Batjuschkow)

Der Engel (M.Lermontow)

In dem wilden Norden (M.Lermontow)

Die Gebirgesgipfel (M.Lermontow)

Der Traum (M.Lermontow)

Tamara (M.Lermontow)

An das Meer (A.Puschkin)

Der verbrannte Brief (A.Puschkin)

Die Teufel (A.Puschkin)

Die Küsten deiner weiten Heimat (A.Puschkin)

Ein Schloss auf dem Meerstrand (W.Schukowskij)

Geschenkter Kuss (E.Baratinskij)

Die Versuchung (E. Baratinskjj)

Begegn' ich Ihnen (F.Tuttschew)

Der Sommerabend (F.Tuttschew)

Letzte Liebe (F.Tuttschew)

Unter atmendem Gewitter (F.Tuttschew)

An die russische Frau (F.Tuttschew)

Ich bin hier um zu erzählen (A.Föth)

Die Nacht war hell (A.Föth)

Du, im Morgenrot wecke sie nicht (A.Föth)

Der Schmetterling (A.Föth)

Wenn ich mit dem Leben gequält... (A.Föth)

Die Unbekannte (A.Block)

Erinn'rst du dich... (A.Block)

Todestänze (A.Block)

Betrachtend grob'n Handwerke...(W.Chodasewitsch)

Die Bäume vom Kronwerk-Garten (W.Chodasewitsch)

Helena Kusina (W.Chodasewitsch)

Die verirrte Strassenbahn (N.Gumiljew)

Die Schmuggler (E.Bagritzkij)

Anhang

Inhaltverzeichnis


Die Autorin dankt Dr. Inge Dietrich sowie Veronika Reimers und Christina Schmieder für ihre Hilfe bei der Entstehung dieses Buches.

  

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© Inna Zagrajewski